Schreibtipps

Authors Guide to the Galaxy

– Für “Sternenwanderer“-Autoren im „Star Citizen“-Universum –

Du spielst „Star Citizen“, hast ein tolles Erlebnis und Du denkst: Das ist ja cool, das müsste ich eigentlich aufschreiben. Doch dann denkst Du: zu schwer und zu aufwändig. Und wird das überhaupt jemand lesen? Also lässt Du es bleiben. Schade, denn Schreiben ist etwas Tolles, vielleicht mit das Tollste, was sich der Mensch ausgedacht hat. Ohne Geschichten wären wir nicht die, die wir sind. Alle Kulturen und Beziehungen dieser Welt bauen auf Geschichten auf, die zwischen Menschen erzählt werden. Das gilt auch für unsere virtuellen Figuren in „Star Citizen“.

Und ja, Schreiben ist schwer und aufwändig. Doch Du irrst, wenn Du denkst, dass eine Geschichte eine große Leserschaft braucht – der wichtigste Leser bist Du selbst. Denn Schreiben ist etwas, das sich zunächst einmal nach innen richtet. Deine Geschichte kann bereits während des Schreibens alles Mögliche leisten: Sie kann Dir das Abenteuer erzählen, das Du schon immer einmal erleben wolltest. Sie kann Dir Deine Spielfigur näher bringen. Oder sie kann wie ein Tagebuch notieren, was Du im Verse erlebt hast. Im Idealfall leistet die Story alles gleichzeitig und noch mehr. Kurzum: Sie kann Dein ganz persönliches Kopfkino werden.

Doch wie wird man Autor? Die Antwort auf diese Frage könnte nicht einfacher sein: Fang einfach an. Setz Dich an Deinen Rechner oder schnapp Dir Papier und Stift – und leg los. Wort für Wort, Satz für Satz. Ehe Du Dich versiehst, bist Du mitten drin, gerätst immer tiefer hinein, in Deinen persönlichen Kaninchenbau. Stephen King hat es auf den Punkt gebracht: „Um ein guter Autor zu werden, musst du zwei Dinge tun: Viel lesen und viel schreiben.“

                                                J. Brubacker


Grundlegende Schreib-Tipps

Storytelling  I  Welche Geschichte willst Du erzählen? Erkläre sie in ein paar Sätzen auf den absoluten Kern reduziert. Stell Dir dazu einen Freund vor, der Dich fragt: „Worum geht’s in Deiner Story?“ Und Du antwortest: „Es geht um einen Mann, bei dem….“

Ideen  I  Schließe Deine Augen und stell Dir vor, was gerade in Deiner Story passiert – etwa einen Sandsturm, der auf Daymar wütet. Wie unzählige Sandkörner auf die Scheiben Deines Cockpits prasseln, während Deiner Spielfigur schlaff die Hand vom Steuerknüppel fällt, weil sie in diesem Moment ohnmächtig wird. Kurzum: Lass Dich von Deiner Phantasie davontragen, bevor Du es aufschreibst.

Notizen  I  Gedanken und Ideen kommen in unserem Kopf, wie sie gerade Lust haben. Habe stets einen kleinen Stift und Zettel bei Dir, um sie zu notieren, damit Du sie nicht vergisst.

Flexibilität  I  Oft geht man beim Schreiben auch zurück, überarbeitet die eine oder andere Stelle noch einmal oder passt sie an, wenn sie nicht mehr zum Folgenden passt. Lege Deinen Text als lebendiges Dokument an, das sich verändern darf. 

Recherche  I  Kein Schreibprojekt kommt ohne eine gute Recherche aus – auch ein Schreibprojekt in „Star Citizen“ nicht. Je mehr Du darüber weißt, umso besser. Kurzum: Lies die Lore oder wenigstens Zusammenfassungen. Dann bist Du innerlich mehr verbunden mit dem Verse, wie es auch Dein Charakter wird.

Kritik  I  Selbstzweifel sind beim Schreiben normal. Dein „innerer Kritiker“ schaut Dir ständig über die Schulter.  Akzeptiere, dass Schreiben ein Lernprozess ist, bei dem man stets besser wird – und der doch nie wirklich abgeschlossen ist. Freue Dich über Fortschritte, anstatt Dich zu ärgern.

Deadline  I  Wenn Du darauf hoffst, dass Dich allein die Kreativität an den Schreibtisch bringt, läufst Du Gefahr, gar nicht erst anzufangen. Setze Dir eine Deadline.  Sage Dir zum Beispiel: „Bis Ende der Woche will ich mit dem Kapitel fertig sein.“

Ideenordner  I  Hier kommt alles rein, was Dir eines Tages  nützlich sein könnte: Gute Überschriften, Bilder, Textauszüge, Formulierungen, Metaphern oder Fakten zum Verse. Kurzum: Sammle alles, was Dich inspiriert und für Deine Geschichte wichtig werden könnte.

Lob  I  Wenn Du Dich stark mit Deinem Text beschäftigst, siehst Du oft Unzulänglichkeiten, wo keine sind oder Dir erscheinen Probleme größer als sie sind. Zeige Freunden oder Familie, woran Du arbeitest und lies es ihnen vor. Lass Dich loben und motivieren!

Authentizität  I  Du bist, wer Du bist – und damit schreibst Du auch, wie Du schreibst. Versuche nicht, Dich zu verstellen – und zu schreiben wie ein berühmter Autor, den Du sehr magst. Entwickle Deinen eigenen, persönlichen  Stil.

Trainiere  I  Wer seine Muskeln nicht trainiert, der verliert sie. Genauso ist es mit unserem „Schreibmuskel“, dem Gehirn. Du musst es trainieren! Wenn du regelmäßig schreibst, dann wirst Du immer besser und schneller, weil sich Dein Gehirn daran gewöhnt.

Beziehung  I  Gehe mit Deinem Text für die Zeit, in der Du an ihm arbeitest, eine „Beziehung“ ein. Lege eine Schreibzeit fest, in der man Dich nicht stören soll und konzentriere Dich ganz auf Dein Schreibprojekt.

Pause  I  Die Gedanken kreisen und Du weisst nicht mehr weiter? Lege Deinen Text für eine Zeit mal zur Seite. Mach eine Runde Sport, gehe raus, mach ein anderes Hobby. Langweile Dich auch mal richtig – und  gib Deinen Gedanken Raum zum Entfalten.  

Neustart  I  Wenn alles nichts hilft: Nur Mut! Zieh die Reißleine, wenn Du Dich komplett verfranzt hast, wenn Dein Geschriebenes einfach immer weniger Sinn zu machen scheint. Lösche und fang von vorn an.


Der Charakterbogen

Empfehlenswert für die Entwicklung des eigenen virtuellen Charakters ist der „Charakterbogen“. Hervorgegangen aus dem Pen&Paper-Rollenspiel ist dies ein Zettel, auf dem die wichtigsten Eigenschaften des gespielten Charakters aufgeführt sind. Auf ihm werden die Hintergrundgeschichte, aber auch Attribute, Fähigkeiten oder Gegenstände eines fiktionalen Charakters festgehalten. Als Autor kann man einen Charakterbogen jedoch auch sehr gut nutzen. Je mehr Charakterzüge, biographische Details, Hobbys und Marotten Du von deinem Charakter kennst, desto lebendiger wird er. Und über einen lebendigen Charakter, den Du gut verstehst, kannst du besser schreiben. Du kannst zum Beispiel besser einschätzen, wie Deine Figur in einer bestimmen Situation reagiert. Einen sehr guten Charakterbogen gibt es zum Beispiel unter www.schriftsteller-werden.de


Häufig gemachte Fehler / Stilistisches

Zeiten  I  Entscheide Dich für eine Zeit – und schreibe in Gegenwart oder Vergangenheit und dann bleibe dabei. Setze die vollendete Vergangenheit ein, wenn eine Sache abgeschlossen ist. Beispiel: „Er hatte sein Raumschiff vor eine halben Stunde sicher gelandet. Nun suchte er in der Menge seinen Kontakt.“

Abführung  I  Erst kommt das Abführungszeichen, dann das Komma. Beispiel: „Wo soll das Komma jetzt hin?“, fragte er.

Das Letzte  I  Das letzte Jahr gibt es nicht. Nur das vergangene oder das zurückliegende.

Starke Verben  I   “Er hatte Angst“, besser: „Er schlotterte vor Angst.“

Flüche  I  Setze Flüche („Fuck“, „Scheisse“) eher spärlich ein und wenn es wirklich angebracht ist. Sonst wirkt der Text prollig.

Zahlen  I  Zahlen von eins bis zwölf ausschreiben, danach als Ziffern

Schiefe Bilder  I  “Die Gänsehaut krabbelte mit ihren knochigen Fingern den Rücken hinauf.“  


Quellen

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